Unsere Februarfahrt nach Targu Jiu

Liebe Mirafreunde,

und wieder geht es nach Rumänien zu unseren Hunden.


Bei eisigkaltem Wetter, Nachts waren minus 10 Grad in Rumänien, haben wir uns auf den Weg gemacht.

Uns fiel direkt auf, dass viel mehr Müll an den Straßen lag und viel mehr Straßenhunde unterwegs waren. Ob dies zusammenhängt oder nicht, können wir nicht genau sagen. Möglich ist es, dass durch den vielen Müll die Straßenhunde mehr Futter finden oder aber auch das bei den Reinigungsaktionen zeitgleich viele Tiere eingefangen werden.

Wir sind noch nicht lange in Rumänien, da läuft uns auf der Fahrtspur ein kleiner Hund entgegen. Wir machen den Warnblinker an und bleiben sofort auf der Straße stehen um ihn einzufangen. Der kleine Rüde ist uns von der letzten Fahrt im November 2022 bekannt, bei der er uns an derselben Stelle entgegen kam. Damals war er noch in einem besseren Zustand und war so ängstlich, dass wir ihn nicht einfangen konnten. Nun war er sehr abgemagert, sodass er sich sofort auf unsere Butterbrote stürzte und sich schnell einfangen ließ.  Er hat einen Hornhautdefekt am Auge und wir hoffen, dass dies behandelbar ist. Das angebotene Trockenfutter schmeckte ihm sehr gut. Der kleine Dackelmann wurde von uns Bodo getauft.

Je weiter wir ins Landesinnere kommen, desto mehr Straßenhunde treffen wir an.

Auch der rumänischen Familie, der wir regelmäßig Spenden bringen, statten wir wieder ein Besuch ab und lassen einiges an Anziehsachen und Futter da.

An einer weiteren Stelle wo sich immer viele Straßenhunde befinden, halten wir erneut an, um diese zu füttern und bemerken dabei zwei kleine Welpen, die aus einem Pappkarton gekrochen kommen. Jemand hat den Kleinen aus einem Karton, alten Anziehsachen und einer Folie ein kleinen Unterstand gebaut.

 

Nun kommt auch eine Hündin zur Futterstelle dazu, die ein pralles Gesäuge hat und direkt zu ihren Welpen läuft. Wir lassen den Hunden Futter dort und setzen unseren Weg fort. Die ganze Zeit über haben wir ein schlechtes Gewissen, denn die Kleinen befinden sich direkt an einer Hauptstraße in einem Rudel mit vielen großen Hunden. Auch wenn die Kleinen dort versorgt werden, ist uns bewusst, dass sie aufgrund der viel befahrenen Straße und der vielen anderen Hunde, kaum Überlebenschancen haben.

Im Tierheim angekommen, laden wir die Spenden aus. Vielen Dank an alle Spender, die uns mit den vielen Sachspenden sehr unterstützen. Besonders Leberwurst aus der Tube, die gut für die Medikamentengabe an kranke Tiere ist und Trockenfutter haben wir diesmal dabei. Für unsere Mitarbeiter vor Ort haben wir Regenkleidung und Gummistiefel mitgebracht, über die sie sich sehr freuen.

Anschließend kontrollieren wir die Reisehunde, beginnen mit der Registrierung der neuen Hunde inklusive Bilder und machen auch neue Videos für die Homepage. Hier nur ein paar von diesen.

In dieser Nacht, können wir alle nicht gut schlafen, denn die kleine Hundefamilie geht uns nicht mehr aus dem Kopf. Morgens machen wir uns auf  einige Hunde zu kastrieren. Nachdem wir fertig sind, halten wir es nicht mehr aus und machen uns auf den Weg die kleine Familie zu holen.

Wir freuen uns, dass sie noch da sind und nehmen die kleine Familie mit. Wir hinterlassen ein kleinen Zettel für die Person, die sich um die Familie bemüht hat und schreiben drauf das wir sie zu uns nehmen. Wir haben ein schlechtes Gewissen, da wir im Tierheim so voll sind und dennoch weitere Hunde aufnehmen und sind gleichzeitig froh die kleine Familie mitgenommen zu haben.

Der nächste Tag startet erneut mit Kastration und einem kleinen Frühstück vom Bäcker neben dem Tierarzt.

Anschließend machen wir weitere Bilder für die Homepage, verteilen Spielsachen an die Welpen und Junghunde und Vergesellschaften neue Hunde. Eine Hündin mussten wir leider wieder zurück setzen, da sie aus ihrem neuen Gehege raus geklettert ist.

 

Danach machen wir uns auf, um mit unserer Tierheimleitung Luiza gemeinsam etwas Essen zu gehen. Auf dem Weg bittet sie uns noch nach zwei Welpen zu schauen, die sie dort versorgt- eine Mutter ist leider nicht mit an der Stelle . Die Kleinen kringeln sich auf Scherben zusammen und einer hat bereits eine kleine Verletzung am Bein. Sie sind sehr dünn und wir bringen es nicht übers Herz sie dort zu lassen und so steigen die nächsten Passagiere an Bord .

Wir bringen Luiza nach Hause und fahren zu unserem Hotel. Dabei fällt uns ein Hund auf, der immer wieder die Straße kreuzt. Kaum hat er uns gesehen, beginnt er uns im gestreckten Galopp zu verfolgen und lässt einfach nicht locker, sodass wir anhalten und ihn mitnehmen. Er bekommt den Namen “Chance”, denn er wusste seine Chance zu nutzen!

Wir gehen davon aus,  dass er kurz vorher ausgesetzt wurde und auf der Suche nach seinem Besitzer war .

Am nächsten Tag geht es schon wieder mit vielen glücklichen Fellnasen nach Deutschland zurück. Hier ein paar der Reisehunde beim Einsteigen ins Auto.

Danke an alle, die unsere Arbeit in Rumänien unterstützen 😊.

Ihr Mira-Tierhilfe Team